Wieso gibt es weniger Bienen? Wie entsteht ein Wald und warum ist Klima so viel mehr als nur das Wetter? Kinder machen sich sehr viele Gedanken über unsere Natur und um die Entwicklung unseres Planeten und des Ökosystems. Deswegen spielt Bildung für nachhaltige Entwicklung (BNE) in unseren kinderzimmern eine wichtige Rolle. Rettung für unseren blauen Planeten! […]
Kann man das essen?
Text: Isabella Bigle
Im kinderzimmer lachen wir viel und laut. Beim Thema Kindeswohl aber hört der Spaß auf. Das Wohl Deines Kindes steht bei uns an oberster Stelle. Um das zu gewährleisten, haben wir ein Trägerschutzkonzept entwickelt, das alle Fragen rund um den Umgang mit dem Thema Kinderschutz abdeckt.
Bei uns gibt es einen klaren Handlungsplan beim kleinsten Verdacht auf Kindeswohlgefährdung. Fester Bestandteil unseres Konzeptes: Wir begegnen jedem Kind auf Augenhöhe und ermutigen es, seine eigenen Grenzen zu erkennen und angemessen auszudrücken.
Die Auseinandersetzung mit dem Thema Grenzen und die sexualpädagogische Arbeit sind für uns unerlässlich. Daher besuchen wir mit unseren Teams regelmäßig Weiterbildungen und haben das Thema Kinderschutz in unseren Teammeetings fest integriert.
Du siehst: Wir nehmen das Thema sehr ernst. Was wir noch alles tun, erfährst Du in unserem Heft „Trägerschutzkonzept“. Du erhältst es in jedem kinderzimmer.
Von der Hand in den Mund –
oder lieber nicht?!
In und mit der Natur gibt es für Kinder einiges zu erleben: mit Blättern bunte Bilder stempeln oder BioKonfetti selbst stanzen, Kastanien und Schneckenhäuschen sammeln, Blüten pressen, Lager bauen … und natürlich alles, was mit Matsch zu tun hat. Für uns im kinderzimmer ist die Beziehung zwischen Kind und Natur wichtig, deswegen wollen wir sie fördern. Aber wir wissen auch: Kinder stecken sich in einem gewissen Alter gern alles in den Mund, was sie zu fassen bekommen. Meistens ist das nicht weiter schlimm. Aber manchmal eben doch. Hier haben wir eine kleine Auswahl zusammengestellt mit gesundem „Unkraut“ und Blumen, von denen man lieber die Finger lassen sollte …
Es geht ganz schnell: Beere und Blatt sind mit einem Griff im Mund. Wenn sich bereits die Anzeichen einer Vergiftung zeigen, sofort den Notruf 112 alarmieren! Wenn noch keine Vergiftungserscheinungen aufgetreten sind, rufen Sie zunächst die Giftnotrufzentrale an.
Naschen erlaubt!
Löwenzahn
Löwenzahn steht mit seinem Image irgendwo zwischen Unkraut, Heilpflanze und kulinarischem i-Tüpfelchen. Alles davon ist irgendwie wahr. Somit können wir ruhigen Gewissens sagen: Ihre Kinder können Blüte, Blätter und Wurzeln bedenkenlos essen. Der Stängel und sein Milchsaft dagegen sind giftig und schmecken ziemlich scheußlich. Aus den Blüten können Sie ein köstliches Gelee machen – mit einem Geschmack nach Honig und eingefangenem Sonnenschein.
Gänseblümchen
Mit Gänseblümchen können Kinder nicht nur prima Blumenkränze basteln und Orakel spielen. Prinzipiell können Sie Ihren Kindern gelassen dabei zusehen, wie sie in Maßen die Blümchen futtern – der leicht scharfe Geschmack wird die Kleinen schon davon abhalten, es zu übertreiben. Die beste Zeit dafür ist April/Mai und der beste Ort der eigene Garten oder ein Spielplatz; da gibt es keine Pestizide und im Normalfall auch kein HundePipi auf den Blümchen. Es heißt, man bleibt das ganze Jahr gesund, wenn man die ersten drei Gänseblümchen des Jahres wegnascht!
Rotklee
Haben Sie als Kind auch manch-mal die kleinen Blüten des Rotklees abgezupft und ihnen den Nektar ausgesaugt? Oder vor Klassenarbeiten nach vierblättrigen Klee-blättern gesucht, weil das viel mehr bringt als Üben? Klee macht uns ein wenig nostalgisch. Neben Bienen, Hummeln und Kühen lieben auch Kinder die hübschen Blüten. Und dabei kann wirklich gar nichts schiefgehen, denn übermäßiger Verzehr kann allerhöchstens zu einer vorgezogenen Sitzung auf dem Töpfchen führen.
Aufgepasst!
Schneebeere
Die Schneebeere wird auch „Knallerbsenstrauch“ genannt – wegen der weißen, erbsengroßen Beeren, die so schön ploppen, wenn man sie mit viel Schwung auf den Boden wirft. Meist als Zierstrauch im Garten vertreten, ist sie vielerorts aber auch in die Wildnis ausgebüchst. Die Knallerbsen sollte man auf jeden Fall besser durch die Gegend werfen, anstatt sie zu essen; nach spätestens drei Beeren wird einem komisch zumute. Schlimmeres als Übergeben oder Durchfall kann aber nicht passieren. Der Beerensaft kann außerdem zu Hautreizungen führen. Wenn es anfängt zu jucken, also schnell die Hände waschen.
Dieffenbachie
Auch manche Zimmerpflanzen haben in einem Haushalt mit kleinen Kindern nichts zu suchen. Zum Beispiel die Dieffenbachie reagiert bei Berührung giftig, was gefährlich für Haut und Augen werden kann. Betreffende Stellen dann fix mit viel Wasser abspülen. Genauso gründliches Ausspülen ist angebracht, wenn doch mal etwas im Mund landet. Um schlimmere Folgen wie Herzrhythmusstörungen und Lähmungen zu verhindern, schnell einen Arzt aufsuchen. Übrigens: Das allerorts heiß geliebte Fensterblatt ist eben-falls giftig, wenn auch nur leicht.
Vogelbeere
Der Ruf der Vogelbeere, auch Eberesche genannt, ist um einiges schlimmer als ihre tatsächliche Giftigkeit. Gekochte Vogelbeeren gelten sogar als gesund. Aber es stimmt schon, unreife Vogelbeeren sind leicht giftig, und Ihre Kinder sollten sie wirklich nicht essen, auch wenn sie appetitlich aus-sehen. Versucht Ihr Nachwuchs sich dennoch als sammelnder Selbstversorger und isst die roten Beeren, sind Magen-Darm-Beschwerden die Folge, die ein Arzt aber schnell und einfach lindern kann. Lebensbedrohlich sind Vogelbeeren nicht.