Fremd? Wir in der kita Kinderzimmer finden: familienergänzende Betreuung passt viel besser. Denn sehr schnell sind die pädagogischen Fachkräfte, die anderen Kinder und die farbenfrohen Räume des kinderzimmers vertraut.
Adventszeit genießen ohne Stress – Tipps für Eltern
Die ersten Türchen des Adventskalenders sind geöffnet und die Aufregung bei den Kindern wächst. Und auch die Anspannung bei ihren Eltern. Wie kann der Dezember ein wenig ruhiger und trotzdem so richtig schön werden?
Feiern wir in der Kita kinderzimmer die Adventszeit? Aber ja! Denn Kinder lieben Rituale und wir zeigen ihnen gern unterschiedliche Traditionen. Immerhin wurde der Adventskranz in Hamburg erfunden. So unterschiedliche Traditionen es rund um das Weihnachtsfest gibt, so unterschiedlich gestalten unsere Standorte die Dezembertage. Ob geschmückte Tanne, leuchtende Lichterketten oder sogar Besuch vom Nikolaus. Für die Kinder ist so vieles neu und alles sehr aufregend. Ihre Begeisterung und Neugier zu teilen ist für Eltern wunderbar. Aber auch nicht immer einfach. Denn zuhause möchten sie ja auch feiern und die Adventszeit gestalten.
Gemeinsam Familientraditionen erleben und gestalten.
Zur Kindheit gehören Rituale – solche regelmäßigen Abläufe schenken Vertrautheit und sind für jede Familie etwas Wertvolles. Der dunkle Dezember bekommt weltweit durch Lichterfeste und religiöse Feiertage ein wenig Helligkeit und Trubel. Hier bei uns an der Elbe war es immer die Zeit, in der die Seefahrer nach Hause kamen, aufregende und exotische Gaben dabei hatten und in der im Familienkreis meist das Weihnachtsfest gefeiert wurde. Jedes Elternteil hat selbst als Kind eigene Bräuche erlebt und nun als junge Familie können die schönsten zu eigenen neuen Familientraditionen werden.
Wird jeder Adventssonntag mit feierlichem Singen und leckeren Mandarinen und Plätzchen gefeiert? Kommt der Nikolaus mit kleinen Gaben im Schuh? Wie ist das mit dem Weihnachtsbaum? Wann wird er gekauft und aufgestellt?
Wichtig ist hier: gemeinsam absprechen und planen. Denn früher war ja nicht immer alles besser – vielleicht gibt es auch Traditionen, die nicht fortgeführt werden sollten oder die Eltern von heute gern modernisieren. Der strafende Knecht Ruprecht oder eine Rute oder ein Stück Kohle für Kinder, die nicht artig waren, sind nur noch in einigen Geschichten, aber hoffentlich in keiner Familie präsent. Neue Werte können alte Traditionen ersetzen, damit sie zu Bedürfnissen der Familie passen.
Zeit schenken. Mit Mut zum Unperfekten.
Der Dezember ist meist pickepacke voll. Verabredungen zu Weihnachtsfeiern, der Jahresabschluss in der Firma, Besuch bei Oma, Plätzchenbacken, Wichtelstreiche überlegen, Geschenke basteln und besorgen, Weihnachtsaufführungen und Theaterbesuche. Einatmen. Ausatmen. Um es sich einfacher als Mutter oder Vater zu machen, hilft: reduzieren. Nicht alles, was man machen könnte, muss auch gemacht werden. Ein Ausflug, um einen Baum im Wald auszusuchen und den dort selbst zu fällen? Ja. Aber der Baumhandelum die Ecke tut es auch. Statt an jedem Adventssonntag ein riesiges Menü zu kochen, darf es auch einfach Pizza sein. Den Kindern ist das gar nicht so wichtig.
Was zählt, sind gemeinsame Momente, die von Herzen kommen. Ein wuseliger Nachmittag mit Plätzchenbacken oder ein spontaner Vorlesenachmittag bei Kerzenschein können oft die schönsten Erinnerungen schaffen. Gelassenheit bedeutet, zu erkennen, dass weniger oft mehr ist – und dass die Magie der Adventszeit in kleinen, echten Augenblicken steckt. Anja Zettel, Geschäftsführerin von KMK kinderzimmer ist selbst Mutter und kennt Ansprüche, die Eltern an sich selbst stellen. Ihr Tipp: “Abschiednehmen von Perfektion ist wichtig. Auch in und besonders in der Vorweihnachtszeit. Dazu gehört auch mal ein „Nein“ bzw. nicht jedem Wunsch, jedem neuen Trend und jeder Anfrage gerecht zu werden. Ich besinne mich lieber auf wenige und meinen Kindern wirklich wichtigen Rituale und nehme mir dafür bewusst Zeit. Das entschleunigt mich und auch meine Kinder, denen der Trubel sonst auch schnell zu viel wird.“
Mehr Tipps für die Vorweihnachtszeit:
Plätzchen backen
Herrlich, wenn das Zuhause nach Frischgebackenen duftet. Aber Backen muss nicht anstrengend sein. Müde Kinder haben dazu nach einem langen Tag in der Kita oft keine Lust. Wie wäre es, die Weihnachtsbäckerei auf das Wochenende zu legen? Damit es schneller geht, am besten einen einfachen Mürbeteig am Vorabend vorbereiten und kalt stellen. Oder zum Fertigteig greifen. Denn es geht ja um den Spaß und das Verzieren.
Wunschzettel sinnvoll gestalten
Das Erstellen von Wunschzetteln kann eine schöne Tradition sein, um den Kindern zu zeigen, dass es nicht nur um Geschenke geht. Lasst die Kinder kreativ werden und ihre Wünsche aufschreiben oder aufmalen. Holt der Weihnachtsmann oder einer seiner Elfen den Zettel später ab? Wichtig ist das gemeinsame Reden über Wünsche und das Schenken. Ein Wunschzettel ist kein Einkaufszettel. Und ja – zum Lernen gehört es auch, manchmal Enttäuschung auszuhalten. So ein echtes Einhorn passt einfach nicht auf den Schlitten des Weihnachtsmannes.
Bewusste Auszeit planen
Bewusst nicht jeden Tag verplanen, sondern einen Samstag oder Sonntag als Familientag frei halten. Plan: einfach zusammen zu sein. Ob Spielen, Lesen oder einfach nur Chillen – diese gemeinsamen ruhigen Momente fördern die Bindung und schaffen schöne Erinnerungen. Im Alltag bieten sich auch bewusste Pausen an: Eine Tasse Kinderpunsch oder ein kurzer Spaziergang an der frischen Luft können Wunder wirken, um den Kopf zu klären und neue Energie zu tanken.
Erinnerungskiste schaffen
Wie wäre es, sich eine schöne Holzkiste anzuschaffen, die nur in der Weihnachtszeit auftaucht? Schöne Bilderbücher mit Weihnachtsgeschichten, spezielles Spielzeug und Material zum Basteln oder Dekorieren können in der Kiste sein und dann in jedem Jahr zum ersten Advent wieder hervorgeholt werden. Das schafft nicht nur Erinnerungen, sondern in jedem Jahr neue Vorfreude.
Auf das Wesentliche besinnen
Gemeinsam spielen, singen, feiern und basteln – Zeit bewusst miteinander zu gestalten geht nicht nur im Dezember. Lieber einige Aktivitäten in den Januar oder Februar schieben – etwa den ersten Besuch im Kino oder im Kindertheater. Denn tatsächlich sollten die Weihnachtstage auch Zeit für die Familie schenken. Sie kann auch ein Anlass sein, über den Grund der Feiertage zu sprechen: die Weihnachtsgeschichte. Wieso wird das Fest gefeiert? Wer war Jesus? Und welche Bedeutung hatte die Krippe? Familien, die keine Christen sind, können das auch als Anlass nehmen, mehr über ihre Nachbarschaft zu erfahren. Kontakt zu anderen Religionen ist auch eine Entdeckungsreise.
Die Vorweihnachtszeit ist eine Zeit der Freude, der Vorfreude und des Zusammenseins. Mit bewussten Entscheidungen und Ritualen lässt sich die Magie dieser Zeit gemeinsam genießen.