Kinderschutz in der Kita: So schaffen wir einen sicheren Raum für jedes Kind - Kita kinderzimmer Hamburg

Kinderschutz in der Kita: So schaffen wir einen sicheren Raum für jedes Kind

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Die Sicherheit und das Wohlbefinden von Kindern sind zentrale Werte in der frühkindlichen Betreuung. Im kinderzimmer ist der Schutz von Kindern nicht nur ein Ziel, sondern ein integraler Bestandteil des Konzepts und der täglichen Arbeit​​. Wie wird Kinderschutz in unseren Kitas gestaltet und welche Prinzipien gelten dabei für uns? Hier lesen Sie es nach.

Auf Augenhöhe kommunizieren

Kinderschutz beginnt mit Vertrauen – und Vertrauen entsteht durch Kommunikation auf Augenhöhe. Wenn wir mit Kindern wertschätzend und respektvoll sprechen, stärken wir die Bindung zu ihnen und schaffen eine sichere Basis für ihr Wohlbefinden. Auf Augenhöhe zu kommunizieren bedeutet, die Perspektive der Kinder ernst zu nehmen, sie aktiv einzubeziehen und ihnen das Gefühl zu geben, gehört und verstanden zu werden. Diese vertrauensvolle Beziehung ist der Grundstein für einen wirksamen Kinderschutz und ermöglicht es den Kindern, sich in einem geschützten Rahmen frei zu entfalten.

Sich und andere achten

Bei uns in der Kita erklären wir den Kindern, wie die Grenzen jeder Person zu achten sind. Hierfür nutzen wir den spielerischen Ansatz und unterschiedliche Projekte, bei denen wir das Nein-Sagen üben und das Erkennen von Grenzen fördern. Wir möchten die Kinder nicht nur für einen wertschätzenden Umgang mit Menschen, sondern auch mit Tieren, der Natur und Gegenständen sensibilisieren. Ein achtsamer Umgang mit der Umwelt schließt die eigene Person immer mit ein. Die Kinder sollen erfahren, dass die eigenen Bedürfnisse so wichtig sind, wie die aller Lebewesen um sie herum. Im kinderzimmer lernen sie zu verstehen, dass ihr Körper ihnen allein gehört. Dieses Bewusstsein stärkt ihr Selbstvertrauen und gibt ihnen die Sicherheit, „Nein“ zu sagen, wenn etwas unangenehm ist. Indem wir diesen Grundsatz vermitteln, helfen wir Kindern, sich selbst zu achten und für ihr Wohl einzustehen.

Partizipation als Schlüssel zur Sicherheit

Im kinderzimmer lernen die Kinder nicht nur sprechen, sondern auch mitzureden. Denn sie in Entscheidungen einzubeziehen, stärkt nicht nur ihr Selbstbewusstsein, sondern auch ihre Fähigkeit, eigene Grenzen zu erkennen und zu setzen.  Im kinderzimmer entscheiden sie beispielsweise selbst, ob sie einen Mittagsschlaf machen möchten, wieviel sie essen wollen oder welche:r Pädagog:in sie wickeln darf. 

Da jedes Kind über individuelle Grenzen verfügt, liegt es uns am Herzen, das Thema „Grenzen“ regelmäßig anzusprechen. Kinder sollen auch gegenüber Erwachsenen Mut zum Nein-Sagen bekommen und sich dadurch respektiert fühlen. So werden sie ernst genommen, lernen Selbstsicherheit und werden dazu angeregt, ihre eigene Meinung zu vertreten. Dies gilt auch in Situationen, in denen sie mit ihrer Meinung allein dastehen.

Prävention durch Schulung und Weiterentwicklung

Kinderschutz ist ein Prozess, der nie abgeschlossen ist. Die Zusammenarbeit mit Eltern, die Einbindung externer Fachstellen und der Austausch innerhalb des Teams sorgen dafür, dass Schutzkonzepte dynamisch bleiben. Unsere pädagogische Leitung und das Qualitätsmanagement unterstützen die Teams vor Ort, die Konzept regelmäßige an neue wissenschaftliche Erkenntnisse und gesellschaftliche Entwicklungen anzupassen.

Mindestens eine jährliche Fortbildung zum Thema Kinderschutz sowie regelmäßige Team-Konzepttage zu Themen wie Machtmissbrauch und Grenzüberschreitungen fördern ein sicheres Miteinander und stärken die Präsenz unseres Schutzkonzept​​es.

Sicherheit durch feste Regelungen und Strukturen

Gefahren erkennen und vermeiden sowie Risikofaktoren reflektieren – das ist das Fundament eines guten Schutzkonzepts. Klare Leitlinien, wie z. B. keine Zwangsmaßnahmen und ein respektvoller Umgang, sind essenziell. Gleichzeitig lernen Kinder spielerisch, sich und andere zu schützen. 

Unsere 15 Spielregeln sind dabei mehr als nur Richtlinien – sie sind das Fundament unseres Handelns und schaffen klare Orientierung im Kita-Alltag. Sie bieten nicht nur den Kindern, sondern auch uns als Team Sicherheit, da sie feste, verlässliche Werte und Prinzipien definieren.

Von Freundlichkeit, Respekt und Höflichkeit über eine klare und positive Sprache bis hin zur Reflexion unseres eigenen Handelns: Diese Regeln helfen uns, die Bedürfnisse der Kinder in den Mittelpunkt zu stellen und ihnen mit Akzeptanz, Beständigkeit und Wertschätzung zu begegnen. Gleichzeitig schaffen sie einen Rahmen, in dem sich jedes Kind sicher, gehört und ermutigt fühlt, sich selbst zu entdecken und zu entfalten.

Sollte es trotzdem einmal einen Verdacht auf Kindeswohlgefährdung geben, greift eine fest definierte Handlungskette, im Rahmen derer für Kind und Familien beispielsweise ein sofortiges Schutz- und Hilfeangebot unterbreitet wird. 

Gemeinsam stark

Kinderschutz beginnt mit der Haltung, Kinder als eigenständige Persönlichkeiten zu respektieren. In der Praxis bedeutet dies, Empathie zu zeigen, achtsam zuzuhören und sich für die Weiterentwicklung von Schutzkonzepten zu engagieren. So wird die Kita zu einem sicheren Hafen für die Kleinsten – ein Ort, an dem sie wachsen, lernen und sich entfalten können​.

Hier finden Sie unser Trägerschutzkonzept zum Download und ausführlichen Nachlesen. Sie erhalten auf Wunsch Ihr eigenes Exemplar bei Ihrer Standortleitung.