Fantasie und Kreativität produzieren immer noch die schönsten Werke. Manche davon entstehen im kinderzimmer. Aber wie fördert man Fantasie? Und wofür kann man die später gebrauchen?
Was löst die „Mona Lisa“ bei Kindern aus?
Text: Christian Heinrich | Foto: Sonja Tobias
Da hinten ist eine Burg. Die Frau ist bestimmt schon lange tot. Vielleicht hat sie sich malen lassen, damit sie nicht vergessen wird.
Johanna
Kunst und Kinder, diese Kombination trägt Früchte! Eine Stunde lang haben wir einer Gruppe Fünfjähriger fünf Bilder gezeigt, sie haben diskutiert, spekuliert, gerätselt, überlegt, gelacht und, ja, das kann man durchaus so sagen: interpretiert. Wir geben hier Ausschnitte von dem wieder, was die Kinder zur „Mona Lisa“ gesagt haben. In den Hamburger Bildungsempfehlungen steht übrigens: „Bereits sehr junge Kinder sind empfänglich für komplexe Kunstwerke und lassen sich davon beeindrucken. Ihnen nur reduzierte und oft schablonenhafte – angeblich kindgemäße – Kunstformen anzubieten, unterschätzt ihre Wahrnehmungsmöglichkeiten.“
„Die habe ich schonmal gesehen, die ist berühmt!“
Eva
„Puh, die musste bestimmt tausend Stunden still sitzen. Essen und Trinken haben vielleicht Diener gebracht. Aber was, wenn die mal musste?“
Nora
„Nee, die war nicht reich. Kein Schmuck, und langweilige Kleidung. Draußen ist es ja auch kalt, der Himmel ist grau. Die friert doch!“
Benjamin
„Das Bild sieht alt aus, da sind auch lauter kleine Risse drauf.“
Meray
„Ich glaube, sie ist glücklich. Aber sie fühlt sich ein bisschen einsam. Das sehe ich an ihrem Gesicht.“
Linda
„Das sieht alles so weich aus, wie sie gemalt ist, ihr Gesicht. Ich finde sie sehr schön! Und sie guckt mich immer an, das ist cool!“